Gruppenausstellung - Schneeweiss und Höllenschwarz

09.12 - 09.01.24

Kontraste prägen das Ausstellungsbild: Weiß kontra Schwarz, Wandarbeiten kontra Plastiken, Gegenständliche Abbilder und Objekte kontra abstrahierte Formen. In der Gruppenausstellung „Schneeweiß und Höllenschwarz“ präsentieren neun Künstler*innen ihre Werke, die mit unterschiedlichen Materialien diesen beiden Farben/Nichtfarben eine primäre Rolle einräumen.

 

Die Schwarz-Weiß-Kombination ist weit mehr als nur ein einfacher Gegensatz zwischen Hell und Dunkel, zwischen Gut und Böse. Sie lässt an vielen Fronten eine offene Debatte zu, aber die Stärke dieser beiden Farben als Protagonisten in der Kunst sowie in Dekoration und Mode ist unbestreitbar. Farben/Nichtfarben werden in verschiedenen Kulturen unterschiedlich wahrgenommen: Wenn sich also im Westen Schwarz auf die dunklen Kräfte und Weiß auf das Göttliche bezieht, ist Weiß im Osten die Farbe der Trauer.

Seit der Antike ist die Farbe Schwarz eng mit Melancholie, Zynismus und Tod verbunden. Auch wenn sie in unserer Kultur traurige und dunkle Konnotationen annehmen mag, ist die Geschichte dieser Farbe vielschichtiger als nur die Vorstellungen. Schwarz verweist auf die Abwesenheit von Licht und ist gleichbedeutend mit Dunkelheit. Dabei ist die Dunkelheit eine ständige Erscheinung, sie hat eine beruhigende Wirkung, wie die Abenddämmerung oder der Nachthimmel. Die Faszination der Künstler für die Farbe Schwarz zieht sich wie ein roter Faden durch die Kunstgeschichte, denn viele Künstler sind von ihr besessen.

Mit Weiß bezeichnete die antike, griechische und römische Welt das Licht, das leuchtete oder es sogar entzündete. In vielen Kulturen steht die Farbe als Zeichen für Kontemplation, da sie endlose Leere oder unendlichen Raum suggeriert. Man kann mit der Farbe Weiß auch philosophischen, poetischen, spirituellen oder religiösen Assoziationen erforschen. So, betrachtet ist Weiß voller Bedeutung.

 Schwarz und Weiß haben in der Kunst die Kraft, unmittelbar Spannung zu erzeugen, „Desorientierung“ zu erwecken. Die beiden Nichtfarben bilden die Enden des Farbkreises: Weiß enthält alle Farben und erinnert an die Idee der Verschmelzung und der leuchtenden Vereinigung, während Schwarz die Abwesenheit von Licht darstellt. Auch heute noch neigen wir dazu, Unschuld mit Weiß zu assoziieren, während wir das Bild einer Untergrundwelt mit Schwarz und Dunkelheit verbinden: Gut und Böse.

Die vertretenen Künstler*innen der Gruppenausstellung „Schneeweiß und Höllenschwarz“ haben sich auf die monochromatische Wesentlichkeit von Schwarz und Weiß konzentriert. Dabei wurde mit verschiedenen Sprachen, Materialien und Techniken die Eigenschaft dieser Farben untersucht. Die Künstler*innen vereint eine gleiche Sensibilität gegenüber diesen beiden Farben/Nichtfarben. Die in der Farbe Weiß und Schwarz ausgestellten Kunstwerke, zeigen wie vielfältig die scheinbar kleine Bandbreite an Möglichkeiten genutzt werden kann.

Teilnehmende Künster*innen: Julia Bornefeld, Egon Digon, Valeria Stuflesser, Daniel Mirchev, Markus Delago, Choi Kyung Ae, Gregor Prugger, Flavio Senoner und Rupert Kreuzer

Julia Bornefelds Gemälde zeigen atmosphärische, abstrakte Landschaften, die den Betrachter in endlose Sphären absorbieren.

Egon Digon präsentiert seine in Holz bearbeiteten Werke, die illusorische und zum Teil ironische Annotationen aufzeigen.

Valeria Stuflesser schneidet sensible, aktuellen Thematiken in ihrem gegenständlichen sowie auch im abstrakten Repertoire an.

Daniel Mirchev ist ein Künstler der feinen Texturen, bei dem Linie, Licht und Schatten bedeutende Komponenten sind.

Markus Delago regt mit seiner individuellen, einzigartigen Kunst den Betrachter zu Fragestellungen und zur Neugier an.

Die Koreanische Künstlerin Choi Kyung Ae schafft aus Papier eine neue Welt der Kunst, die eine außerordentliche Poesie und Eleganz ausstrahlt.

Gregor Prugger lässt die Regelmäßigkeit der Natur in seinen Werken aufschwingen. Rhythmische Strukturen kennzeichnen sein Werk.

Flavio Senoners lineare Kompositionen sind von leichten Variationen charakterisiert, die Schwingungen im Betrachter erzeugen.

Rupert Kreuzer ausgefallene, körperleere Skulpturen sind von starker Symbolik geprägt. Sie zeigen eine zeitgenössische Überspannung der Figur. 

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