Ausstellung "Synesthesia" mit Mirijam Heiler und Luise von Rohden

29.11 - 30.12.19

"Synesthesia συναισϑάνομαι"

Mirijam Heiler und Luise von Rohden

Das scheinbar Einfache, Geordnete und Klare ist das was die beiden Künstlerinner Mirijam Heiler und Luise von Rohden verbindet. Die Beschränkung der Mittel und radikale Reduktion befördern eine Konzentration auf die Essenz der Dinge.

„Synesthesia“ ist das griechische Wort welches die Koppelung zweier oder mehrerer physisch getrennter Modalitäten der Wahrnehmung beschreibt. Diese Fähigkeit zu durchforschen ist ein Ansatz, der beiden Künstlerinnen Mirijam Heiler und Luise von Rohden, das Kunstwerk zu formen. Aus der Verflechtung von Sinnesreizen und einer subtilen Balance dessen, entstehen konstruierte Bildwelten, die das Unsichtbare, Transzendente und Spirituelle darstellen. In ihren Werken entstehen aus Linien und Formen filigranhaft transparente Raumgefüge, die von Wiederholungen und Überschneidungen gekennzeichnet sind. Das Puristische und Neutrale kommt hier zum Ausdruck, welches auf einem Hang zur Sauberkeit und Ordnung unserer Gesellschaft verweisen. Doch gerade diese gesellschaftlichen Zwänge gilt es den Künstlerinnen Luise von Roheden und Mirijam Heiler zu durchbrechen.

Die südtiroler Künstlerin Mirijams Heiler forscht hinter den Fassaden und Strukturen der Gesellschaft, um nach dem nicht gesagten und versteckten Dingen des Lebens zu suchen. Ihre Werke entstehen von entfernen und löschen der Farbe, bis nur mehr ein Schatten ihrer selbst bleibt. Sie strebt nach Auflösung, Auflösung von Prozessen, Formen und Schärfe. Die Künstlerin selbst sagt: „Der lauten Welt trete ich nicht mit noch lauteren Bildern entgegen, sondern versuche aufzuräumen, versuche Überfluss zu eliminieren“. Dabei schenkt sie der Wiederholung eine hohe Bedeutung, als Einfühlung in den Rhythmus der Schöpfung.   

Ähnlich wie Mirijam Heiler schafft auch die in Halle bei Leipzig lebende Künstlerin Luise von Rohden aus vermeintlich einfachen Grundstrukturen eine Wiederholung, die sich zu einem sublimen System zusammenfügt. In ihrem geschichtetes, lebendig ineinandergreifendes Liniengefüge zeichnet sie mit Tusche Spuren aus dem persönlichen Empfindungsbereich. Dabei sucht sie aus der Repetition von Linien das Gegenteil einer seriellen Wiederholung. So erklärt von Rohden selbst: „Ein perfekt ausgeführtes System würde mich nicht interessieren. Mir geht es im Wiederholen nicht um das vollkommen Identische, sondern gerade um die Variation eines stets Ähnlichem“.

Minimalismus, Konsequenz und Serialität prägen die beiden Positionen. Durch selbst auferlegte Beschränkung wird ein erstaunliches Potenzial freigesetzt. So bringt das Konzept, nur mit leichten Tönen zu malen, eine überraschende Vielzahl an Variationen und Nuancen hervor. Es sind Werke die uns zur Meditation und Versenkung anregen und in uns ein klares, frisches Sehen ermöglichen.

Die Künstlerin laden uns in dieser Ausstellung ein den vertrauten Boden, gedanklicher und ästhetischer Grundgedanke aufzugeben, um in die freien Bereiche der Vorstellungswelt vorzustoßen.  

Die Eröffnung der Ausstellung "Synesthesia συναισϑάνομαι" findet am Freitag, den 29. November 2019 um 20:30 Uhr, in der Vijion Art Gallery in Pontives 26  39046 St. Ulrich/Gröden statt.

Öffnungszeiten der Ausstellung, vom 29.11.2019 bis zum 30.12.2019  täglich von Montag bis Samstag von 10°°-12°° und von 16°°- 19°°.