Stefan Perathoner

Stefan Perathoner 

„Jeder von uns ist ein Kunstwerk. Nie wird es von allen geliebt werden ...
aber für den, der den Sinn darin erkennt, wird es einen unschätzbaren Wert haben.“ 

CV

Perfektion und Täuschung

Stefan Perathoner ist 1968 in Brixen - Südtirol geboren. Nach Abschluss als Bildhauermeister im Jahre 1995 studierte er an der Akademie für schöne Künste in Salzburg und belegte einen Sommerkurs bei Judy Fox in New York. Von 2001-2008 lebte er in Südamerika, wo er an verschiedenen Schulen in Bolivien, Peru und Ecuador Bildhauerei unterrichtete. Perathoner lebt und arbeitet heute in St. Ulrich – Gröden – Italien.

Als Bildhauer hat sich Stefan Perathoner hervorragende Kenntnisse der menschlichen Anatomie angeeignet. Auf dieses sein Können beruht all sein künstlerisches Schaffen, denn seine Werke entstehen zuallererst in der vollkommenen Nachahmung der Figur. Diese wird mit malerischen Akzenten verfremdet. Es ist gerade dieser Kontrast, welcher seine Werke so interessant macht, weil es eine Wechselwirkung zwischen perfekten Realismus der Figur und deren irreführender Bemalung, ist. Zwei Gegensätze, die dem Betrachter Fragen aufwerfen; In welchem Bezug stellt Perathoner die Figur mit animalischen, grellen oder glänzenden Betonungen dar? Es sind aber gerade diese Verbindungen, die in Perathoners Werk diese ständige Spannung und Neugier erweckt. Mit den tierischen Bemalungen weist uns der Künstler auf die permanenten Eigenschaften die die Menschheit nach wie vor charakterisiert, die sie von der tierischen Abstammung nachträgt. In unser hochentwickeltes Zeitalter bewahren wir fortan, in unserem tiefen Inneren, dieses Gepräge. Perathoner stellt diese Tugenden von Macht, Hochmut, Neid, Eifersucht, Gier, … nur am Rande dar, mit den malerischen Betonungen. Auch die menschliche Figur deutet nicht auf diese tierischen Gene, sie sind gelassen und entspannt. Besinnlichkeit und Seelen-Ruhe zeigt sich auch in den Figuren mit grellen Haaren oder goldenen Tropfen. Anstatt Rebellion herrscht Ausgeglichenheit und Entspannung; Eigenschaften, die ein besonderes Merkmal in Perathoners Kunst sind. Körperbemalung hat in der Kulturgeschichte eine lange Tradition und in sehr viele unterschiedliche Rituale einen wichtigen Stellenwert eingenommen. Durch Körperbemalung haben sich die Menschen die geistige Kraft der dargestellten Lebewesen oder Geister angeeignet. Dadurch ist Bodypainting immer auch ein Wunsch, die reale Welt ein Stück weit zu verlassen und in die Phantasiewelt einzudringen.

Diese Charakteristiken kennzeichnen das Kunstschaffen Stefan Perathoners und erwecken seine Skulpturen zu etwas Besonderes und Authentisches.

Die weiblichen, sowie männlichen Skulpturen Stefans entstehen in seiner Werkstatt vor lebendem Modell. Der Künstler schnitzt sie vollständig aus einem massiven Stück Lindenholz. Es ist ein langwieriger Prozess, bis er die kleinsten Feinheiten des menschlichen Körpers, akribisch perfekt, mit Stemmeisen und Schleifpapier realisiert hat. In dieser Hinsicht ist Perathoner ein Profi seines Handwerks, da er meisterliche, handwerkliche Fähigkeiten besitzt. Nach vollendeter Skulptur entsteht die Bemalung, die je nach Vorstellung, wiederum mit derselben Präzision und meisterliche Fähigkeiten realisiert wird.

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